Bedarf an Wohnraum weiterhin hoch

Bedarf an Wohnraum weiterhin hoch

Nach acht Jahren Wohnbauoffensive erst leichte Anzeichen von Entspannung

Seit nunmehr acht Jahren schafft die Stadt Wolfsburg gemeinsam mit der Wohnungswirtschaft neuen Wohnraum – von kleineren An- und Neubauten in bestehenden Quartieren bis hin zu den drei großen Neubaugebieten Hellwinkel Terrassen, Steimker Gärten und Sonnenkamp.

Über 80 Flächen stehen im Fokus für die Weiterentwicklung des Wolfsburger Wohnungsmarktes. Rund 2.500 neue Wohnungen und Häuser konnten bereits bezogen werden. Viele weitere Projekte befinden sich im Bau oder in der konkreteren Planung, mit dem Ziel insgesamt 10.000 neue Wohneinheiten bis zum Jahr 2025 auf den Weg zu bringen.

Stadt als Wohnort und Wirtschaftsstandort weiter stärken

„Ich bin stolz und freue mich, dass wir in den letzten Jahren vielen Mitbürger/innen ein neues Zuhause geben konnten“, resümiert Oberbürgermeister Klaus Mohrs. „Bei einem entspannten Wohnungsmarkt sind wir in Wolfsburg wie in den meisten Städten jedoch noch nicht angelangt. Tausende suchen nach wie vor den für sie passenden Wohnraum. Es ist weiterhin eines der Themen, auf die ich am häufigsten angesprochen werde. Wir müssen fortwährend daran arbeiten, um unsere Stadt als lebenswerten Wohnort, aber auch als Wirtschaftsstandort weiter zu stärken.“

Weiterhin stehen je 6.000 Suchende auf den Wartelisten für Grundstücke bei der Stadt sowie für Mietwohnungen bei der Neuland, Volkswagen Immobilien und Allertal.

Impulse für die Stadtentwicklung

Für die Zuwanderung von Fachkräften ist fehlender Wohnraum oft ein Hemmnis. Nach wie vor pendeln 80.000 Menschen zur Arbeit nach Wolfsburg.

„In den letzten 30 Jahren hat sich gezeigt, dass Wirtschaftskrisen den Bedarf an Wohnraum in unserer Stadt kaum gedämpft haben“, stellt Mohrs fest. „Es hat sich bewährt, Wohnbauentwicklung langfristig zu betrachten und sie nicht in jeder etwas unsicheren Zeit grundsätzlich zu hinterfragen. Wir sollten jederzeit für ein vielfältiges Angebot sorgen.“

Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide bekräftigt weiter: „Wohnungsbau gibt darüber hinaus wichtige Impulse für die Stadtentwicklung. Wolfsburg bekommt zeitgemäßen Wohnraum, der unsere Stadt aufwertet. Gleichzeitig entwickeln wir die Infrastruktur weiter, von der alle Wolfsburger/innen profitieren. Bei der Planung achten wir stets darauf, Grünflächen zu erhalten und öffentliche Flächen mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen. Mit dieser ausgewogenen Entwicklung bleibt Wolfsburg lebenswert.“

Preise auf Wohnungsmarkt dank Neubauprogramm stabil

Die Preise auf dem Wolfsburger Wohnungsmarkt hält das Neubauprogramm stabil, vor allem wegen des großen Engagements der Wohnungsgesellschaften Neuland und Volkswagen Immobilien (VWI). Zusammen mit der Allertal Genossenschaft bestimmen sie rund 60 Prozent des Wolfsburger Mietmarktes, auf dem man im Bestand durchschnittlich 6,10 Euro pro Quadratmeter und bei Neuvermietung durchschnittlich 6,80 Euro pro Quadratmeter Miete zahlt (Stand 2018).

Aus Sicht von Hans-Dieter Brand, Geschäftsführer der Neuland Wohnungsgesellschaft mbH, stellt sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt so dar: „Wir merken seit einigen Monaten eine leichte Entspannung des Marktes in Wolfsburg. Das bedeutet für uns, dass die Wohnbauoffensive erste Erfolge zeigt. Mit einer großen Anzahl fertiggestellter Neubauwohnungen sorgen wir gemeinsam dafür, dass die Menschen in Wolfsburg den für sie passenden Wohnraum erhalten. Dennoch ist die Nachfrage besonders für etwas kleinere Wohnungen mit bis zu drei Zimmern ungebrochen hoch.“

Meno Requardt, Sprecher der VWI-Geschäftsführung fügt hinzu: „Die Wohnbauoffensive hat den Wolfsburger Wohnungsmarkt spürbar belebt, die Angebotsvielfalt deutlich erhöht und in einigen Segmenten den Markt auch bereits leicht entspannt. VWI hat seine Ziele mit dem eigenen Wohnungsneubauprogramm vollumfänglich erreicht. Wir stehen mit den eigenen Neubauten und dem neuen Stadtteil Steimker Gärten für einen Anteil von 20 Prozent an der städtischen Wohnbauoffensive. Auch künftig werden wir unseren Bestand durch maßvolle Ersatz- und Ergänzungsneubauten kontinuierlich und nachhaltig weiterentwickeln.“

Fortbestand der Mietpreisbremse in Wolfsburg

Die Angebotsmiete, die auf Inseraten in Portalen beruht und die Angebote der Wohnungsgesellschaften in der Regel nicht berücksichtigt, ist von 9,50 Euro im Jahr 2015 wieder auf 8,80 Euro im Jahr 2018 gesunken. Damit auf diesem privaten Wohnungsmarkt auch weiterhin keine unverhältnismäßig hohen Preise aufgerufen werden können, soll nicht nur die Wohnbauoffensive fortgeführt werden, sondern setzt sich die Stadt auch für den Fortbestand der Mietpreisbremse in Wolfsburg ein.

Laut des im Sommer veröffentlichten Entwurfs des Landes Niedersachsen für die Neufassung der Niedersächsischen Mieterschutzverordnung soll die Mietpreisbremse künftig in der Stadt nicht mehr gelten. Weil die Stadt Wolfsburg jedoch davon ausgeht, dass sich der Wohnungsmarkt erst in den nächsten Jahren spürbar entspannt, bittet sie in einer Stellungnahme beim Niedersächsischen Städtetag im Rahmen der Verbandsbeteiligung sowie beim verantwortlichen Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz die Mietpreisbremse bis 2025 aufrecht zu erhalten.

Um die Entwicklung des Wohnraumangebots gut steuern zu können, analysiert die Stadtverwaltung den Markt und den Wohnraumbedarf weiterhin und führt den Austausch sowohl mit der Wirtschaft als auch mit der Stadtgesellschaft und der Politik fort.

Informationen rund um die Wohnbauoffensive gibt es auf der Internetseite www.wolfsburg.de/wohnbauoffensive.

Foto: oh/Stadt Wolfsburg

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